Eine Reportage von Angy Hani-Eid, Melanie Maaß, Ronja Wittke (2. Semester).
Die Gamezone des 24. ITFS findet ihren Platz mit 2.000 m² im Stuttgarter Kunstgebäude, zentral direkt am Schlossplatz. Ähnlich einer Konvention bietet die Gamezone sich zum Anschauen und Ausprobieren an, dieses Jahr unter den Kuratoren Prof. Dr. Stephan Schwingeler (Designhochschule mAHS) und Prof. Sabiha Ghellal (Hochschule der Medien) mit dem Schwerpunkt „Playful Art / Meaningful Games“. Im Zentrum stehen damit Spiele mit außergewöhnlicher Ästhetik und gesellschaftlicher Relevanz, darunter mehr als nur ein Hochschulprojekt.
Der Zugang zur Gameszone und all ihren Bereichen ist für die Besucher kostenlos.
Das Kunstgebäude selbst unterteilt sich zum Zwecke der Gamezone in einzelne Bereiche mit unterschiedlichen Thematiken. Der Besucher sieht sich im Eingangsbereich neben nominierten Spielen auch Playful Art und Meaningful Games entgegen und kann sich von hier aus zum Kuppelsaal mit einer ganz besonderen Installation und Vorträgen bewegen, oder seinen Rundgang der Hochschulprojekte beginnen. Dabei sind die Hochschule der Medien Stuttgart, Das Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg, die Züricher Hochschule der Künste und die Kunsthochschule Kassel mit jeweils ihrem eigenen Bereich. In einem Raum in der hinteren Ecke finden ebenfalls vom ITFS organisierte Workshops statt.
Neben bekannten Newcomern wie „Breath of the Wild“ oder „Everything“ bietet die Gamezone auch verschiedene Erlebnisse mit einer VR-Brille. So stellt die Filmakademie zum Beispiel zwei kurze VR-Erlebnisse vor, die zwar nicht spannend, dafür aber sehr schön anzuschauen sind. In „Breath of the Forest“ beobachtet der Spieler einen Wald, der sich unter einer dichten Schneedecke hervorkämpft. Die beiden Arbeiten sollen visuell ansprechend und entspannend wirken.
Wer lieber mehr handelt kann in dem Raum davor in „Touch the Sky“ eintauchen, bei dem der Spieler auf einem beweglichen Sitz mit der VR-Brille von einem Wolkenkratzer mit einem Gleitschirm abspringt und seinen Weg zum Landeplatz auf dem Strand finden muss. Auch interessant ist die Möglichkeit, als Alien-Pathologe ein extraterrestrisches Wesen zu untersuchen. In der Realität fasst man sich dabei durch einen Mix aus Schleim und Süßigkeiten.
Neben VR stehen auch mehrere Computerspiele zum Ausprobieren bereit. Die Early-Access Spiele sind nicht der übliche Standard sondern etwas besonderer. Während mit „Niche“ ein Spiel über Genetik bereit steht, haben die Besucher auch die Möglichkeit durch ein Tagebuch zu laufen und vor den tintenfressenden Monster zu fliehen oder sich „Violet – pale Noise“ mit seiner besonderen Grafik anzusehen.
Wer es noch extravaganter mag, findet im Kuppelsaal die meterlange Spielszenerie „Long March: Restart“ zum Ausprobieren.
Auch besonders sind zwei an sich unauffällige Installationen:
Das Kippspiel, bei dem man eine Kugel ans Ende des Labyrinths bringen muss kennt zwar jeder, aber das Spiel zu zweit in Sprachgesteuert noch nicht. „Amazing“ von //////////fur//// – Art Entertainment Interfaces setzte das Konzept um. Eine Anleitung wird der Besucher nicht finden, hier gilt es zu zweit auszuprobieren und selbst herauszufinden.
Direkt neben dieser friedlichen Installation befindet sich die mittlerweile doch bekanntere „Pain Station“.
Wer mit der eher unfreundlichen Warnung vor möglichen Verletzungen einverstanden und über 18 ist, darf sich selbst an die
„Pain Station“ der selben Gruppe stellen. Das Spielprinzip ist einfaches „Pong“ mit einem Gegenspieler und in soweit noch normal. Die linke Hand des Spielers liegt dabei aber auf einer Fläche und muss konstant einen Knopf runterdrücken. Dann startet das Spiel. Gelegentlich tauchen nun im Tor der Spieler Flächen in drei verschiedenen Farben auf. Die Strafe, wenn eine davon getroffen wird: Ein Stromschlag, eine Peitsche oder die Heizplatte.
Wieso man sich das ganze antut, verraten uns das Team und Besucher: Zum Einen ist es lustig, wenn der Gegenüber sich wehtut und zum anderen ist es wohl ein Adrenalin-Kick, der das schmerzhafte Spiel äußerst spaßig macht.